Sehr geehrte Spender!

(Satire) Ich möchte Ihnen mitteilen, dass es mir bei der Nationalratssitzung im Juli bereits gelungen ist, einige Wünsche meiner Wahlkampfspender umzusetzen.

Als wichtigstes Anliegen ihrerseits haben wir den 12 Stundentag ermöglicht. Ich bitte um Verständnis, dass wir zur Beruhigung der Bevölkerung die „Freiwilligkeit“ ins Gesetz schreiben mussten. Sie als Praktiker wissen aber ohnedies, dass diese Freiwilligkeit im Arbeitsalltag keine Relevanz hat und totes Recht ist. Der Umsetzung Ihrer Pläne steht daher – wie ursprünglich vorgesehen – nichts im Weg.

Auf Wunsch des Versicherungsverbandes haben wir die Rücktrittsrechte der Konsumenten bei Lebensversicherungen beschnitten. Dabei hat es sich als sehr hilfreich erwiesen, dass mit Hartwig Löger ein Mann Finanzminister ist, der bis zu seiner Bestellung Vorstand der UNIQA Versicherung war.

Ich möchte Ihnen aber auch einen Ausblick darauf geben, dass wir nun nicht ruhen, sondern weiter zügig Ihre Erwartungen erfüllen werden. Mit dem Standortgesetz arbeiten wir gerade an einem Gesetzesprojekt, das ganz nach Ihrem Geschmack ist. Ohne vorgreifen zu wollen, sei so viel gesagt, dass – wenn es gelingt das Verfahren 18 Monate zu verzögern – Großbauprojekte ohne lästige Umweltfragen als genehmigt gelten sollen.

Besonders erfreulich ist, dass unser Koalitionspartner FPÖ das alles ohne großen Widerspruch miträgt. Ich kann Ihnen versichern, dass wir die Freiheitlichen auch bezüglich weiterer Umsetzungsvorhaben der werten Spendergemeinde gut im Griff haben. Mögliche Diskussionen in meiner eigenen Partei habe ich ohnedies schon im Vorfeld durch die Besetzung des ÖVP-Nationalratsklubs mit überwiegend von mir abhängigen Mandataren ausgeschlossen.

Ich verbleibe stets zu Ihren Diensten,
Hochachtungsvoll
Ihr Bundeskanzler

Einen Kommentar schreiben: