Unsere Frauensprecherin Berîvan Aslan und ich haben den Frauenbericht 2017 der Grünen präsentiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen. Frauen verdienen um fast 22% weniger als Männer. Das liegt deutlich über dem EU-Schnitt (ca. 16%).

Diese Ungerechtigkeit zu ändern ist gar nicht so einfach, weil es viele Gründe gibt, warum das so ist. Es gibt nicht eine Maßnahme, die das ändert, sondern es gibt vieles was sich ändern müsste. Ein Grund ist die ungleiche Verteilung von Familienarbeit. Frauen tragen in der Regel die Hauptverantwortung. Längerer Karenzzeiten, häufigerer Teilzeit oder Nachteile beim beruflichen Aufstieg schlagen sich im Einkommen nieder.

Natürlich können Maßnahmen wie Karenzmodelle, die eine partnerschaftliche Aufteilung fördern oder ein gutes Kinderbetreuungsangebot garantieren da entgegenwirken. Es geht aber um mehr. Wir wollen Männern Mut machen. Mut, dass Familie und beruflicher Erfolg vereinbar sind. Wenn Männer häufiger und länger in Karenz gehen, öfter zu Hause bleiben, wenn Kinder krank sind oder auch immer wieder um 17 Uhr das Büro verlassen müssen, um die Kinder von der Betreuungseinrichtung abzuholen, dann hilft das auch Frauen. Eine faire Verteilung der Familienverantwortung wäre ein Beitrag zum Schließen der Einkommensschere und bringt den Vätern jede Menge schöne Momente mit ihren Kindern.

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