Berlin

Der Terroranschlag in der deutschen Hauptstadt Berlin macht alle traurig. Alle? Ich bekomme E-Mails und lese Postings, die daran zweifeln lassen. Dort ist zwischen den Zeilen fast eine klammheimliche Freude darüber heraus zu lesen, dass es jetzt eine scheinbare Legitimation für den Hass auf Flüchtlinge und die Merkelsche Asylpolitik geben könnte. Ein pakistanischer Asylwerber als Täter? Das hätte ins Bild der rechtsextremen Parteien wie FPÖ und AfD gepasst. Ob dort die Unschuld des Betroffenen überhaupt wahr genommen wird, darf bezweifelt werden. Das Urteil über Flüchtlinge wurde dort vermutlich schon im Herbst 2015 und kollektiv über alle gesprochen.

In einem entwickelten Rechtstaat kann es keine Kollektivschuld geben. Diese Selbstverständlichkeit, kann nicht oft genug gesagt werden. Der Täter und seine politischen Hintermänner tragen die Verantwortung für ihre Tat. Nicht Flüchtlinge oder Muslime, sondern der Islamismus und sein Gewaltanspruch haben unsere Freiheiten ins Visier genommen.

Neben der rechten Niedertracht den Schmerz aller Angehöriger der Toten und Verletzten für politische Zwecke zu instrumentalisieren führt uns die Amokfahrt von Berlin eines klar vor Augen: Weitere Anschläge sind nicht auszuschließen und selbst „Law an Order“-PolitikerInnen dämmert, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Immer öfter ist der Satz „Wir dürfen uns unsere Freiheiten und Lebensweisen durch den Terror nicht nehmen lassen“ von BürgerInnen auf der Straße zu hören. Das ist ermutigend. Nicht Angst und Hass, sondern Mut und Zusammenhalt müssen unsere Antwort sein.

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