Donald Trump hat gewonnen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Trotzdem wiederholt sich in den USA ein Muster, das auch die Erfolge der europäischen Rechtsextremisten und Rechtspopulisten in Europa beflügelt.

Das Ergebnis ist Ausdruck von 30 Jahren Neoliberalismus und seinen zerstörerischen Folgen. Auch viele AmerikanerInnen haben das Gefühl, dass ihre Lebensumstände nicht besser, sondern schlechter werden. Dass die Gesellschaft reicher wird, aber die persönlichen Lebensbedingungen härter werden und vom Wohlstand bei ihnen immer weniger ankommt. Jobverlustängste, Druck am Arbeitsplatz, brutale Standortkonkurrenz, Delogierungen oder der harte und schwierige Einstig der Jungen – oft verschuldet durch Ausbildungskosten – in den Arbeitsmarkt sind Realität. Der demokratische Vorwahlkonkurrent von Clinton, Bernie Sanders, hat diese Sorgen für eine positive Kampagne der Hoffnung genutzt. Alleine, dass Sanders Clinton derartig stark fordern konnte, spiegelt die Stimmung wieder.

Trump hat diese Abstiegsängste in einer destruktiven und aggressiven Kampagne kanalisiert und um antifeministische und rassistische Rachegelüste erweitert. Feindbilder sollen als Antwort auf jedes Problem als Lösung dienen. Mit freiem Auge ist sichtbar, wie neoliberale Politik verängstigte WählerInnen immer mehr nach rechts treibt. Testosteron-gesteuerte Populisten geben immer öfters den Ton an. Meist gerieren sie sich als Outlaws, sind aber tatsächlich nur etwas unartige, dafür umso privilegiertere Schoßkinder des Establishments.

Was können wir aus den Wahlen der USA lernen? Es braucht mehr Bernie Sanders. Fehlentwicklungen gehören benannt. Neoliberalismus bringt uns an den politischen Abgrund. Wenn es keine globale Kurskorrektur gibt werden Instabilität, Neid und Angst vom Ural über den Bosporus, den Alpen bis an die Westküste gefährliche narzisstische Führertypen als falsche Antwort an die Spitze spülen.

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