Geschafft. Alexander Van der Bellen ist Bundespräsiden und die Freude darüber ist groß. Das ist eine historische Sensation. Aber das ist kein grüner Sieg, sondern ein Erfolg einer breiten Allianz für eine Absage an einen Präsidenten von FPÖs und Straches Gnaden. Genau so wenig sind die knapp 50% WählerInnen für Hofer, Stimmen für die FPÖ. Daher gibt’s an der blauen Wahlniederlage auch nichts groß zu reden. Die FPÖ und Hofer müssen zur Kenntnis nehmen, dass sie verloren haben. Hoffentlich bleiben uns die üblichen blauen Verschwörungstheorien erspart.

Das rot-schwarze „System“ wurde tatsächlich abgewählt, aber schon im ersten Wahldurchgang. Van der Bellens Erfolg ist kein Sieg des alten Establishments und die Hofer-Stimmen nicht alle samt ein rechtsextremer Wutausbruch. Die WählerInnen haben eher die Frage beantwortet, ob sie sich weltoffen oder nationalkonservativ verorten. Wenig überraschend, sind diese zwei Strömungen tendenziell gleich stark.

Mit dem Ergebnis bleibt Österreich jedenfalls ein Präsident erspart, dem die FührerInnen  der rechtsextremen Parteien Europas von Marine Le Pen (Front National) bis Frauke Petry (deutsche AfD) gratulieren. Norbert Hofers wird die Hofburg nicht für seine eigentliche Mission, FPÖ-Chef Strache zum Kanzler zu machen, missbrauchen können. Alexander Van der Bellen wird das Amt mit Bedacht und Verlässlichkeit erfüllen – so wie es die Verfassung vorsieht. Das ist gut so.