US-Wahlen – Was uns Bernie Sanders zeigt!

In den USA gilt Bernie Sanders, Kandidat bei den demokratischen Vorwahlen, als radikaler Linker. In Europa wird diese Zuschreibung gerne übernommen. Er wird dann mit dem rechtsbrachialen Clown-Kandidat Donald Trump als Vertreter der Extreme verortet. Während aber Trump als peinlicher Wutideologe vor sich hinschimpft, ist Sanders ein unabhängiger Senator, der Missstände in ungewöhnlicher Deutlichkeit anprangert und linke Lösungsansätze wählt. Die Palette der Forderungen reicht von existenzsichernder Arbeit, Frauenrechte, Antidiskriminierung, Kampf dem Klimawandel bis zu fairer Vermögensverteilung. Das ist weder kommunistisch, noch revolutionär, sondern vielmehr in klassisches grünes, linkes Programm europäischer Prägung. Klar und deutlich.

Sanders ist aus mehreren Gründen ein bemerkenswerter Politiker. Er zeigt uns, dass die amerikanische Politik und die AmerikanerInnen vielfältiger sind, als gerne wahrgenommen wird. Auch wenn die amerikanische Linke im politischen System wenig abgebildet wird, ist sie wahrscheinlich gar nicht um so vieles schwächer als in Europa.

Er zeigt aber auch, wie stumm die europäische Sozialdemokratie geworden ist. Sanders nennt die Probleme deutlich beim Namen, was ihn schon fast außergewöhnlich macht. Europäische Parteien können von Sanders lernen. Entgegen dem Mainstream übt er erfolgreich Kritik, aber polarisiert nicht platt, sondern wirbt in seiner Kampagne „Together“ für das Miteinander. Ich wünsche Sanders alles Gute für seine Kampagne. Wir sollten sie weiter aufmerksam beobachten, sie könnte Hinweise geben, wie auch in Europa wieder Politik Menschen jenseits der rechten Angstrhetorik mobilisieren kann.

Bernie Sanders Homepage

Wahlkampfvideo Bernie Sanders

2 Kommentare bis jetzt.

  1. Kommunist sagt:

    Wenn Sanders ist wie die Europäische Linkspartei (http://parteiderarbeit.at/?p=1728), was ich befürchte, wird sich unter ihm NICHTS zum positiven verändern.

  2. Kommunist sagt:

    PS:

    Der Geschichtelehrer einer Erwachsenenbildung, an der ich teilnahm, sagte uns: „In Österreich gibt es drei Pfuigaggwörter: Kommunismus, Revolution und radikal!“ Für die antikommunistischen Grünen sind das auch Pfuigaggwörter – für Sie, Herr Mag. Steinhauser, vermutlich auch.

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