So jetzt ist es einige Tage da – das Parkpickerl in einigen Wiener Außenbezirken. Das Ergebnis ist wenig überraschend. Dort wo das Parkpickerl gilt, sind Parkplätze vorhanden. Dort wo es keines gibt – auch weil es die ÖVP verhindert hat – herrscht akute Parkplatznot. Ich kann die betroffenen AnrainerInnen verstehen und verspüre alles andere als Schadenfreude. Nichts ist dümmer als Parkplatzsuche. Nach Abebben des ersten Ärgers würde ich jetzt gerne ernsthaft diskutieren, ob man nicht auch diesen AutofahrerInnen mit einer Ausweitung des Parkpickerls hilft. Das ist nicht zynisch gemeint. Der Großteil der Überparkung erfolgt durch AutofahrerInnen mit einem Nichtwiener-Kennzeichen. Diese AutofahrerInnen sollte man spätestens an der Stadtgrenze zum Umsteigen auf den öffentllichen Verkehr motivieren.

Die Konturen der grünen Verkehrspolitik beginnen erfolgreich zu greifen. Mit der Verbilligung der Öffitarife hat man AutofahrerInnen und PendlerInnen ein attraktives Angebot zum Umstieg gemacht, das wie der massive Anstieg von JahreskartenbesitzerInnen zeigt, auch genutzt wird. Fahrten mit dem Auto nach und in Wien sind weniger attraktiv geworden, was der Umwelt und Gesundheit levitra kaufen der WienerInnen zu Gute kommt.

ÖVP und FPÖ haben wie so oft in Wien eine politische Niederlage erlitten. Ihre Behauptung, dass die Ausweitung des Parkpickerls eine reine Finanzierungsaktion sei und man trotzdem keinen Parkplatz bekomme, ist schon nach drei Tagen fast flächendeckend wiederlegt. Vielleicht kann jetzt eine vernünftige Debatte abseits von Parteikampagnen beginnen.

5 Kommentare bis jetzt.

  1. Heidi Mann sagt:

    Ich verstehe aber auch den Ärger der Leute/Pendler, die nicht von der Haustüre weg mit Öffis fahren können (mangels Möglichkeiten) und keinen Park&Ride-Platz finden, das ist eine Grundbedingung, denn „motiviert“ wären eigentlich sehr viele Menschen. Zusammenarbeit (über Partei-/Landes-/Institutionengrenzen hinweg) wäre da schon lange nötig.

  2. Also als Stadtmensch, Fußgänger und Radfahrer freue ich mich sehr über den (neu?) hinzugewonnenen Raum. Die Stimmung ist jetzt viel entspannter also vorher. Es ist erstaunlich wie breit eine Straße wirkt, wenn sie nicht auf beiden Seiten mit Autos vollgeparkt ist.

    Was ich mich frage: Was passiert jetzt mit dem gewonnenen Raum? Ihn nur brachliegen zu lassen ist wohl keine gute Idee, im schlimmsten Fall wird der Platz mit neuen Autos aufgefüllt.

    Ideen? Wie wärs mit:
    – Längs- statt Schrägparker und dafür breitere Gehsteige
    – generell breitere Gehsteige
    – Grünflächen und Bäume, vielleicht sogar mit Sitzgelegenheiten?
    – Radstreifen/-wege? Hoffentlich gut vernetzt.
    – Spielplätze für Kinder?
    – auf jeden Fall Platz für Menschen 🙂

    Das fehlte mir bis jetzt in der öffentlichen Debatte: Was mit dem Platz passieren soll – ich denke, dass hätte der ganzen Diskussion eine positivere Stimmung gegeben – zumindest eine Spur.

    Also, weiter so. Aber bitte den nächsten Schritt nicht vergessen. Und ja, mir ist klar, dass nicht alles auf einmal umgebaut werden kann. Aber vielleicht könnte man zumindest mal mit Markierungen anfangen.

    Plepe.

  3. Martin sagt:

    Sehr geehrter Herr Mag. Steinhauser!

    Bitte werden Sie wieder etwas kritischer gegenüber Ihrer eigenen Partei!

    Rot-Grün in Wien hat beim Thema Reduktion des Individualverkehrs total versagt! Es hat beim Bemühen, den individualverkehr zu reduzieren, heftigste Reaktionen bekommen, ja es gab, was ich gehört habe, sogar Mordrohungen!

    Wenn es so heftige Reaktionen in einem Land gibt, dann stimmt etwas nicht!

    Ich kann Ihnen auch sagen, was in Wien nicht stimmt:

    In Wien herrscht Massenarbeitslosigkeit! Wenn Arbeitslosigkeit herrscht, dann stehen alle Arbeitenden enorm unter Druck (die Arbeitslosen stehen natürlich auch unter Druck, noch viel mehr als die Arbeitenden, weil viele Vorurteile gegenüber Arbeitslosen haben. Je mehr Menschen unter Druck sind, desto aggressiver sind sie. Rot-Grün in Wien muss endlich Vollbeschäftigung zusammenbringen.

    Ein weiterer Grund, warum in Wien so viele so aggressiv sind, liegt darin, dass in Wien auch Massenarmut herrscht. Armut belastet Menschen enorm. Je belasteter Menschen sind, desto aggressiver sind sie. Agressive Leute stecken auch Menschen an, die nicht aggressiv sind. Das heißt: Aggressive Arme (ich glaube, dass fast jeder Arme aggressiv ist, was ja logisch ist, wenn man unter einer staren Belastung leidet) stecken auch Menschen mit ihrer Aggressivität an, denen es materiell gut geht und die nicht aggressiv sind (es gibt ja auch Menschen, denen es materiell gut geht, die aggressiv sind).

    Rot-Grün in Wien muss endlich die sozialen Probleme in Wien in den Griff bekommen!

    Ja, mir ist klar, dass an den sozialen Problemen in Wien nicht nur Wien schuld ist, sondern auch der Bund (der Bund gibt zuwenig Geld her) und andere Bundesländer (viele Arme und Arbeitslose flüchten aus anderen Bundesländern nach Wien, weil sie die weitverbreitete gesellschaftliche Ächtung, der sie in ihrem Bundesland ausgesetzt sind und die schlechte Sozialpolitik dort nicht aushalten, was Wien dann zusätzlich belastet). Doch, es ist schon so, dass Wien mehr machen könnte. Der KPÖ-Wien-Vorsitzende hat, z.B., in einer Ausgabe der Volksstimme gemeint, dass Wien alleine eine Vermögensabgabe einführen könnte.
    Also, selbst wenn sich der Bund und andere Bundesländer unfair verhalten, muss man trotzdem alles Mögliche dafür tun, damit es allen in Wien Lebenden gut geht. Was schon gar nicht passieren darf ist, dass Menschen, die vor sozialen Missständen in ihrem Bundesland nach Wien geflohen werden, gedrängt werden, wieder in die sozialen Missstände in ihrem Bundesland zurückzukehren.

  4. Rainer Arthaber sagt:

    Sehr geehrter Herr Steinhauser, ich denke, dass jemand 220 Euro zahlen muss um im Nachbarbezirk wieder fürs Parken zu zahlen, ist nicht nur unüberlegt sondern auch eine Zumutung. Auch der Preis für das Pickerl ist unzumutbar. Hier trifft es nur die Armen – jemand wie sie der tausende verdient hat natürlich kein Problem mit der Summe. Irgendwie hat man da das Gefühl, dass sich die Besserverdiener das Leben erleichtern wollen um jederzeit einen Parkplatz zu haben. Wenn es gerecht sein soll, dann wäre ich für eine Prozentuelle Zahlung des Einkommens. Dann würde dies alle gleich treffen – auch Sie. Ich hoffe Sie Sie haben kein Auto, keine Parkgarage und fahren alles mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Rad. Des weiteren wären Sie ein Vorbild, wenn Sie Ihr Gehalt auf den Durchschnittslohn Ihrer Wähler (1000 bis 2000 Euro) senken würden und die restlichen tausender armen Wählern spenden würden, die sich das Auto kaum leisten können und durch das Pickerl noch mehr Schwierigkeiten haben. Nur dann wären Sie ein Vorbild! Aber wenn man gemästet wird, dann sieht man Hunger nicht mehr. Ich warte nur darauf, dass Sie uns sagen, wir sollen die Balkone als Parkplatz verwenden und Kuchen essen.

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